Pläne des Bürgermeisters: Wohin Hamminkeln im Jahr 2022 will (2025)

Pläne des Bürgermeisters Wohin Hamminkeln im Jahr 2022 will

Hamminkeln · Der Bürgermeister möchte die Stadt im kommenden Jahr entwickeln. Die Finanzlage und die Schulpolitik sind dabei Kernpunkte seiner Arbeit. Und die Ortsteile sollen jeweils vorangebracht werden. Es herrscht Optimismus.

03.01.2022, 06:20 Uhr

Pläne des Bürgermeisters: Wohin Hamminkeln im Jahr 2022 will (1)

Er wurde am 13. September 2015 zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt gewählt und am 13. September 2020 im Amt bestätigt. Bernd Romanski, zuvor Manager eines großen Bauunternehmens und selbständiger Unternehmensberater, war unversehens vor sieben Jahren als SPD-Mann in der gefühlt ewig von CDU-Bürgermeistern geführten Stadt an der Issel gewählt worden. Bernd Romanski ist im verflixten siebten Jahr im Amt, Und die Aufgaben sind nicht leichter geworden, schaut man die politischen Verwerfungen der letzten Monate an. Es gab viele Reizthemen – wie der Grundschul-Standort –, die für Aufregung und bisher nicht überbrückte Differenzen sorgen. Es gibt auch andere umstrittene Themen, die 2022 erneut anstehen. Im Blick aufs neue Jahr nennt der Verwaltungschef einige Schwerpunkte.

Die Finanzen I „Wenn wir in den letzten sechs Jahren nicht so viel Positives erreicht hätten, wären wir in der Bredouille“, sagt der Bürgermeister. Die Lage ist schwierig, doch Sparsamkeit samt Sparappellen stehen den höchsten Millionenausgaben – siehe 30 Millionen Euro für Schulinvestitionen– in der Geschichte der Stadt gegenüber. Romanski sieht das als Investitionen in die Zukunft. Schul- und Bildungspolitik gelten in diesem Zusammenhang als Basis, die Stadt attraktiv zu halten, junge Familien zu interessieren und über Zuzug mehr (Steuer-)Einnahmen zu generieren. „Qualitatives Wachstum“ nennt das Romanski.

Die Finanzen II Hamminkelns Bürgermeister sieht das Land bei der Finanzausstattung am Zug und fordert einen Richtungswechsel bei der Geldverteilung. „Ich will 2022 eine gerechtere Kommunalfinanzierung deutlich an Düsseldorf adressieren“, sagt er.


Das Sparpotenzial Wo lässt sich sparen, wenn nur ein kleiner Teil des Haushalts aus freiwilligen Leistungen besteht und der Löwenanteil aus Pflichtaufgaben? Seit einiger Zeit hat die Verwaltung städtischen Besitz ins Auge gefasst. Ungenutzte oder teilgenutzte städtische Gebäude und Fragen, wie es mit ihnen weitergeht, rücken in den Brennpunkt. Zum Beispiel die alte Schule Lankern: Sie ist kein Muss als Stadteigentum, und die Frage ist insgesamt, was aus den rund 40 Gebäuden in Stadtbesitz in allen Ortsteilen werden soll. Auch beim Kulturort Schloss Ringenberg war es lange ein Thema, wie viel der sparsamen Stadt die Kultur wert ist. Hier ist eine Perspektive gefunden mit dem Förderprogramm „Dritte Orte“. Vorerst zumindest und mit dem wichtigen Aspekt, dass bei allen Finanzierungsansätzen die Kultur näher an den Bürger rückt und volkstümlicher wird oder werden soll.

Die Bildungslandschaft Und das habe mit Bildung vor Ort zu tun, so Romanski, also auch „gebauter Bildung“ wie in Mehrhoog, Hamminkeln und Dingden. Die Auseinandersetzung um den Schulstandort Dingden ist da nur ein Beispiel. Auch die organisatorische Zusammenlegung der Schulen Mehrhoog (mit Neu- und Ausbau) und Wertherbruch soll einen qualitativen Sprung bringen. Brünen wäre dann ein weiteres Thema.


Die Wirtschaftswege Einmalig war die breite Beteiligung beim Vorhaben, die Wirtschaftswege zu sanieren und zu finanzieren. Der Erhalt des Systems ist in der landwirtschaftlich geprägten Kommune von hohem Stellenwert. Doch es geht um hohe Investitionen auch der Anlieger und die Idee, diese im Rahmen eines Wirtschaftswegeverbandes einzusetzen. „Es braucht die Initiative der Landwirte“, sagt Romanski. Allerdings liegt das Projekt auf Eis, aller Mitbeteiligung von Anrainern und Flächeneigentümern zum Trotz. Natürlich geht es ums Geld. „Aber bei mir haben sich etliche Interessenten gemeldet, die den Verband wollen“, sagt der Bürgermeister. Er ist vom Vorhaben überzeugt, nicht umsonst hat er sich bei aufgeregten Versammlungen in die Bütt gestellt.

Der Breitbandausbau Der Breitbandausbau in Kooperation mit Schermbeck und Hünxe und bis zur „letzten Milchkanne“ beherrschte einige Zeit die Debatte, und es schien, aus der Vision könnte schnell Realität werden. Zu hören ist davon seit einiger Zeit kaum noch etwas. „Da muss Schwung rein, wir müssen an die Schüppe“, sagt der Bürgermeister. In Schermbeck gehe es voran, Hamminkeln brauche ebenfalls den Breitbandausbau als Standortvorteil.

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